"Konnichiwa" Japan

Sara Bockelmann hat zum Ende ihrer praktischen Patentanwaltsausbildung bei Horn Kleimann Waitzhofer (HKW) ein zweiwöchiges Praktikum in der Patentabteilung eines unserer Mandanten in Japan absolviert. Hier berichtet sie von ihren Erlebnissen.


Zu meiner Ausbildung bei HKW gehörte die Beantwortung von Bescheiden des Europäischen Patentamts für japanische Mandanten, unter anderem für ein Unternehmen, das auf Industrieautomatisierung spezialisiert ist. Ich habe mich von Anfang an für die Technologie des Unternehmens begeistern können, sodass ich mich besonders gefreut habe, ein Praktikum in der dortigen Patentabteilung in Kyoto machen zu dürfen.

Es war meine erste Reise nach Japan und auch meine erste Reise nach Asien überhaupt. In den ersten Tagen vor Ort kam ich aus dem Staunen kaum heraus; alles war mir fremd: die Sprache, die Kultur, das Essen, die Architektur, das Klima. Trotzdem fühlte ich mich dank der freundlichen Menschen sofort wohl.

Am ersten Tag meines Praktikums wurde ich netterweise von einer Mitarbeiterin der Patentabteilung am Hotel abgeholt. Sehr beeindruckt hat mich bei meiner Ankunft dort, dass alle Mitarbeiter (ca. 400) in einem einzigen riesigen Open-Space-Büro arbeiten. Auch verläuft deren Tag deutlich strukturierter als bei uns in Deutschland: morgens gibt es eine gemeinsame Fitnessrunde mit Begrüßung, mittags essen alle gemeinsam zur gleichen Uhrzeit in der Kantine und abends endet der Arbeitstag offiziell für alle um die gleiche Uhrzeit.

Die Mitarbeiter der Patentabteilung gaben sich viel Mühe, mir viel über ihre Firma und die japanische Kultur zu zeigen. Ich besuchte verschiedene Standorte des Unternehmens in Kyoto und Umgebung, sowie Ausstellungen über die Geschichte und vielseitige Technologie der Firma. Dabei kam ich auch dazu, einige Gegenstände in die Hand zu nehmen, zu denen ich zuvor Patentanmeldungen auf dem Tisch gehabt hatte. Das hat mich sehr gefreut und motiviert.

Das Praktikum gab mir außerdem die Gelegenheit, mich ausgiebig mit den Mitarbeitern der Patentabteilung über das deutsche, das europäische und das japanische Patentsystem auszutauschen, und so ein besseres Verständnis für die Anmeldestrategie des Unternehmens zu erlangen. Vor Ort hielt ich zwei Vorträge für die Patentabteilung zu den Themen "Deutsches und europäisches Patentsystem" sowie "Aktuelle Entscheidungen beider Patentsysteme".

Neben der Arbeit gab mir die Patentabteilung auch einen Einblick in die kulinarische Kultur Japans. Entgegen der Klischees wird in Japan nicht nur Sushi gegessen (letzteres schmeckt in Japan übrigens deutlich besser als in Deutschland, und die Auswahl ist auch viel größer). Das Essen ist in Japan sehr vielseitig, mit vielen Gemüsesorten, von denen ich vorher noch nie gehört hatte, und deren Geschmack ich auch nicht wirklich beschreiben kann. Zu den Speisen, die ich dort probiert habe, gehören zum Beispiel Okonomiyaki (auf einer Eisenplatte gebratene Speisen), Udon-Nudeln, Tempura (frittierte Speisen), Izakaya-Essen (Izakayas sind japanische Kneipen) ... und natürlich viel Reis, auch schon zum Frühstück!

Über die Kulinarik hinaus habe ich noch andere Aspekte der japanischen Kultur kennengelernt. Ich wohnte in einem Hotel in Kyoto und spazierte an meinen arbeitsfreien Tagen - trotz der sehr feuchten 38°C - häufig 10 km zu Fuß durch die Stadt. Besonders gefallen hat mir der Shinto-Schrein Fushimi Inari mit seinen 10.000 roten Toren, die einen zum Gipfel des Berges Inari führen. Auch der Philosophenweg, ein friedlicher Weg entlang eines Gewässers, der an verschiedenen Tempel vorbeiführt, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Zusammengefasst haben mir die zwei Wochen in Japan sehr gut gefallen und ich würde jederzeit gerne nochmal dort hin. Ich denke, dass das Praktikum das gegenseitige Verständnis zwischen HKW und unserer Mandantin gestärkt und auch mich persönlich motiviert hat, weiterhin mit diesem japanischen Unternehmen zusammen zu arbeiten.

大変お世話になりました!今後ともよろしくお願いいたします!